Der Speedway ist wohl die berühmteste (und womöglich einzige) internationale Touristenattraktion in Indianapolis. Der Motor Speedway – auch bekannt als „Racing Capital of the World“ – ist im Jahr 1909 erbaut worden. Dieses Jahr feiert er also sein 100. Jubiläum. Mit ursprünglich insgesammt 3.2 Millionen Backsteinen (!) erbaut, hat der Speedway eine Länge von 4 km. Die Backsteine, die längst durch Asphalt ersetzt wurden, gaben dem Speedway auch den Übernamen „Indy, The Brickyard“. (Brick = Backstein) Von den Backsteinen übrig geblieben sind nur noch diejenigen an der Startlinie (siehe Foto).
Ursprünglich wurde auf der Rennstrecke nur ein Rennen pro Jahr abgehalten: Der weltberühmte Indy 500. Dieses Rennen, welches über 500 Meilen auf dem Rundkurs gefahren wird, verwandelt den Speedway in ein riesiges Volksfest. Auf den Tribünen haben 257’325 Leute Platz. Das ist noch nicht alles, denn auch rund um die Tribünen finden nochmals ca. 200’000 Leute einen Platz. Rundherum wird das Rennen live auf Leinwänden gezeigt. Wer rechnen kann kommt jetzt auf knapp eine halbe Million (!) Zuschauer, die den Indy 500 live sehen können. Damit ist das Rennen der grösste eintägige Sportanlass der Welt.
Neben dem Indy 500 werden seit längerer Zeit auch das Brickyard 400-Rennen, ein Nascar-Rennen und ganz neu auch ein Moto-GP-Race (Motorrad) durchgeführt.
Die Anlässe werden natürlich auch live in die ganze Welt übertragen. Dazu befindet sich auch das weltgrösste Pressegebäude an der Rennstrecke. VIP-Suiten sind genau so zu finden, wie eine riesige Sicherheitsabteilung. Dort drin sind neben Videoüberwachung und Polizei während den Renntagen auch FBI, Leute vom Department of Home Land Security, die CIA (!) und weitere Geheimdienste stationiert.
Der Speedway selbst – mit seinem dritten Übernamen „The Greatest Race Course in the World“ ist das grösste Sportstadion der Welt. Ausserdem hat er die grösste PA-Anlage der Welt und die einzige Metanol-Tankstelle der Welt. Innerhalb des Rundkurses befinden sich riesige Zelte für die Partys während und nach dem Rennen. Ausserdem sind auch Garagen und ganze Ersatzteil-Shops zu finden. Eine Nebensache, aber trotzdem interessant: Es ist anzumerken, dass die Zuschauer an die Rennen ihre eigene Verpflegung und Getränke (inkl. Alkohol in rauen Mengen) frei mitbringen dürfen.
Findet kein Rennen oder Trainings statt kann man die Rennstrecke auf einer Führung besichtigen. Man darf die Startlinie küssen, fährt den Rundkurs, besucht das Pressezentrum, die Zeitmess-Abteilung, 50’000$-VIP-Logen, Garagen und Boxenstopps, die Hall of Fame und zur Krönung kann man dann auch noch auf das Siegerpodest stehen. Daran habe ich heute teilgenommen. Es war wirklich faszinierend in einem solchen riesigen Ort zu sein. Ich freue mich schon den Speedway während denn Renntagen mit den hunderttausenden Leuten nochmals zu sehen. 🙂 (Ein Bericht wird in einem Monat folgen)
PS: Die Amerikaner sind gerne die Besten der Welt. Darum wurden die Weltrekorde des Speedways an der Führung immer besonders betont und sind hier im Text fett markiert. 🙂