Tag 18: Düsseldorf bis Xanten

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Achterbahn fahren?

Der heutige Tag beginnt in eher trübem, aber wenigsten trockenem Wetter. Die Fahrt Richtung Duisburg ist dementsprechend etwas trist. Einziger Höhepunkt ist die Landmarke „Tiger & Turtle“ von der ich bis gestern noch geglaubt habe dass es eine Achterbahn in einem Vergnügungspark ist. Was für mich nicht wirklich von Interesse gewesen währe (… gewisse Leute vertragen ja Achterbahnen nicht so gut) Aber nein, es ist viel besser: Es ist ein – meiner Meinung nach – sehr gelungenes und sogar begehbares Kunstwerk.

Später erreiche ich Duisburg und habe das Gefühl in einem Ghetto gelandet zu sein. Von den Vorortseinwohnern werde ich kritisch begutachtet, es liegt Müll herum und die Häuser sind heruntergekommen. Auch in der Innenstadt wird es nicht besser. Zwischen Immigranten-Teenies in schludrigen Trainerhosen und Hartz-4-Empfängern bahne ich mir einen Weg durch die Fussgängerzone. Vielleicht habe ich einfach den falschen Tag erwischt, oder war am falschen Ort. Aber Duisburg war für mich eines der Lowlights der ganzen Reise.

Ich überquere den Rhein nun wieder auf die linke Seite. Dort angekommen fahre ich durch grüne Ebene, Sumpflandschaften entlang und auf Dämmen bis Xanten. Das Wetter hat aufgehellt und die Sonne brennt wieder als wäre es ein Sommertag. Ich plane für heute 91 km zu fahren und die letzten Kilometer vor Xanten zerren an meinen Kräften. Doch der in Aussicht stehende Pausentag in Xanten lässt meine Beine weiterpedalen. Auf dem Camping hat es viele Wohnwagen. Ich bin aber der einzige im Zelt und habe so eine ganze Wiese für mich – bzw. teile sie mit unzähligen sehr zahmen Kaninchen.

Ich höre die Dauerncamper nebenan, die ihre Gewitterschäden der letzten Tage begutachten. Seit den letzen 10 Tagen hat es schliesslich an fast jedem Abend ein Gewitter gegeben – teilweise auch sehr heftige. Ich hole mir ein Bier und geniesse das (noch schöne) Wetter mit einem kurzen „Schwumm“ im Camping-eigenen Badesee. Doch bald ist auch an diesem Abend ein Gewitter im Anmarsch, was mich nichts Gutes ahnen lässt. Schon von weitem sieht / hört man Blitz und Donner. Ich habe keine Lust ein solches Gewitter im Zelt zu verbringen und gehe darum ins Campingrestaurant. Mit einem Bier „erkaufe“ ich mir so quasi ein temporäres Dach über dem Kopf. Kaum da schüttet es schon aus allen Löchern. Doch heute meint es Petrus gut und eine Stunde später war der ganze Spuk vorbei.

Highlights dieses Routenabschnitts der EuroVelo 15

  • Landmarke Tiger & Turtle bei Angerhausen
  • Der Campingplatz Speetenkath (Achtung: Gleich ein paar hundert Meter vorher kommt ein anderer, nicht halb so schöner Campingplatz. Einfach noch etwas weiterfahren.)

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